Seniorenzentrum Wasserflue
Das bestehende Pflegeheim im dörflichen Kontext wurde erweitert. Daneben entstanden zwei freistehende Gebäude mit Alterswohnungen. Ein zentrales Anliegen des gesamten Erweiterungsprojektes war, dass die Bauten in die provinzielle und ländliche Struktur integriert werden. Durch das Knicken der Fassaden wurde ihre starke Längsausdehnung «gebrochen». Mit zwei Geschossen bleiben die Wohnbauten zudem deutlich unter der Höhe der Nachbargebäude.
Am Anbau werden der Verputz und der gelblich-beige Farbton des Pflegeheims übernommen. Auch die Dachlandschaft fasst beide Gebäudebereiche zusammen und «verschleift» den Übergang zwischen Alt und Neu. Die beiden separat stehenden, gleichartigen Wohngebäude erhielten einen verwandten, braun-grauen Abrieb, der sie naturnah wirken lässt. Sie nehmen, obwohl nicht vorgeschrieben, das Schrägdach des Anbaus auf. Im Unterschied zum Altbau verläuft dieses aber nur leicht geneigt und schliesst ohne jeglichen Dachvorsprung ab.
Der Haupteingang ins Seniorenzentrum ist neu im Anbau positioniert. Hinter der Empfangstheke steigt ein Lichtschacht empor, der sich konisch nach oben verjüngend alle Obergeschosse durchbricht. Nicht nur das Oberlicht sorgt für Helligkeit im tiefen Erdgeschoss, auch bieten in den Obergeschossen Fensterscheiben zum Lichtschacht verbindende Durchblicke und unterstützen damit die Orientierung und Kommunikation im Gebäudekomplex.
In den Wohngebäuden versammeln sich pro Geschoss sechs barrierefreie Alterswohnungen um das mittige Treppenhaus. Über dem gerundeten Treppenauge sorgt ein Oberlicht für natürliche Belichtung. Die Grundrisse der Zwei- und Dreizimmerwohnungen wurden ähnlich und doch individuell gestaltet. Gemeinsam ist allen Wohnungen, dass sowohl der Schlaf- als auch der Wohnraum an die grosszügige Loggia angrenzen. Von diesem zusätzlichen, überdachten Aussenwohnraum, aber auch durch die breitformatigen Fenster bieten sich reizvolle Ausblicke auf die Magerwiesen mit den Obstbäumen und auf die nahe Jurakette.