Pflegezentrum Barmelweid
Die Klinik Barmelweid, mitten im Juragebirge gelegen, entstand Mitte der 60er-Jahre durch die Umwandlung eines Tuberkulosesanatoriums und besteht aus einem Konglomerat von Gebäuden. Für das neue Pflegezentrum wurde die einstige Kinderklinik und die daran anschliessende Villa des Chefarztes instandgesetzt und um einen vorgelagerten, eingeschossigen Trakt ergänzt. Dieser kann, durch die Positionierung im Hang, als Sockelgeschoss oder Terrassenstützmauer gelesen werden.
Die Ausgangslage für das Projekt war aussergewöhnlich: Seit dem Abbruch eines früheren Erweiterungsbaus war das Terrain neben dem bestehenden Gebäude bereits abgegraben. Um diesen Umstand auszunutzen, wurde die Erschliessung in einem Vorbau auf einem Niveau unterhalb des Altbaus angesetzt und eine neue Ankunftssituation geschaffen. Hauptbau und Pflegezentrum werden auf der gleichen Ebene erschlossen. Ein Verbindungstrakt gewährleistet die Anbindung an das Hauptgebäude der Klinik.
Die Betonstützen am vorgebauten Sockeltrakt sind lamellenartig in unregelmässigen Abständen vor die geschosshohe Glasfront gestellt. Die Stützen schirmen die Innenräume gegen Einsicht und Sonneneinstrahlung ab, lassen aber den Blick von innen nach aussen offen. Der Beton wurde rotbraun eingefärbt und sandgestrahlt, was die Erdverbundenheit des Baus betont.
Beim Umbau der ehemaligen Kinderklinik wurden die loggienartigen Liegehallen durch Fensterfronten geschlossen. Die übernommenen Achsen an den hellen Putzfassaden gaben einen regelmässigen Fensterraster vor. Damit stehen der erneuerte Bestand und seine Erweiterung in einem bewussten Kontrast zueinander, die Angleichung von Alt- und Neubau wurde bewusst vermieden. Sowohl Fassadenrhythmus als auch Farbigkeit lassen die Gebäudealter gut voneinander unterscheiden.