Stadtvillen Aeschbachquartier

Nicht weit vom Aarauer Bahnhof entfernt, erstreckt sich das neue Aeschbach Quartier, ein ehemaliges Industrieareal. Das Gebiet ist zu einem Wohn- und Dienstleistungsquartier umgebaut worden. Auf einem Teilbaufeld sind vier Stadtvillen mit insgesamt 63 Wohneinheiten entstanden. Auf Grundlage der durch den Masterplan festgelegten städtebaulichen Vorgaben wurden vier Punkthäuser konzipiert, welche zueinander versetzt angeordnet sind. Eine horizontale und vertikale Durchquerung ermöglicht eine optimale Zugänglichkeit der Häuser. Die umlaufende Sockelmauer mit den privaten Gärten und das etwas höher gelegene Erdgeschoss trennen die privaten Bereiche von den öffentlichen Gehwegen ab.

Die Volumetrie und Fassadengliederung – in Anlehnung an die Stadthäuser der Gründerzeit – ist klassisch gegliedert in Sockel, Mittelteil und Attikageschoss. Vor- und zurückspringende Erker verstärken das Bild eines Stadthauses. Eine weitere Neuinterpretation des klassischen Stadthauses findet sich bei den Fensterbänken und dem Dachrandabschluss, welche beide durch ein sandgestrahltes Betonelement thematisch akzentuiert werden. Das Attikageschoss differenziert sich durch seine Überhöhe und den zurückspringenden Bauteilen ebenfalls von Sockel und Mittelteil. Der Sockel – mit vertikal stehenden Natursteinplatten verkleidet – dient dabei als verbindendes gestalterisches Element, welcher alle vier Punkthäuser miteinander vereint. Unterschiedlich dazu ist die Farbwahl der Fassaden der vier Stadthäuser, wobei diese dem gleichen Anstrichprinzip unterliegen: Die Grundfarbe wird mit einem weichen Farbroller ausgeführt, während der zweite Anstrich mit einem harten Farbroller aufgetragen wird. Durch diese Farbdifferenzierung der Oberflächen erhält die Fassade einen stofflichen Charakter und verstärkt die räumliche Tiefe der Fassade.

Drei der vier Häuser folgen in ihrer Grundrissstruktur ebenfalls dem klassischen Aufbau eines Stadthauses: Ein zentrales innenliegendes Treppenhaus erschliesst – je nach Stadthaustyp – drei bis vier Wohnungen pro Geschoss. Über ein zentrales grosszügig gestaltetes Vestibül wird die Wohnung betreten, von wo aus die übrigen Zimmer erschlossen werden. Das erste, direkt an der Buchserstrasse gelegene Stadthaus, weist einen anderen Grundrisstyp auf: Hier sind die Wohnungen loftartig gestaltet. Ein mittig in den Raum gestelltes Möbel, das auf der einen Seite als Schrankwand und Garderobe dient und auf der gegenüberliegenden Seite eine Küchenzeile beinhaltet, zoniert den grossen Raum. Jede dieser Wohnungen verfügt zusätzlich über ein abgeschlossenes Zimmer.

Pläne

Auftragsart: Direktauftrag nach Studienauftrag MasterplanPlanung und Ausführung: 2011 – 2017Bauherrschaft: Mobimo AG, KüsnachtGeneralplaner: ARGE Schneider & Schneider Architekten ETH BSA SIA AG / b+p baurealisation agLandschaftsarchitekt: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur GmbH, ZürichBauingenieur: Rothpletz Lienhardt + Cie AG, BernHLKK-Ingenieur: Hans Abicht AG, AarauElektroingenieur: HKG Engineering AG, Aarau