Wohnüberbauung Kappelmatt
Studienverfahren 2021, 1. Rang
Wohnen im Mythengarten
Die Gemeinde Schwyz zeichnet sich historisch als heterogene Bebauungsstruktur mit verschiedenen dichten Gebieten und offenem Wiesland aus. Das zentral darin gelegene Grundstück Kappelmatt ist das Wiesland zum Palais Kyd, einer typisch schwyzerischen herrschaftlichen Hofstatt, und damit Teil eines historischen Ensembles. Dieses soll nun behutsam entwickelt und überbaut werden, ohne den ursprünglichen Kontext zu verlieren. Daher braucht es städtebauliche Antworten, die auf die Eigenheiten des Ortes eingehen. Der Entwurf «Kappelmatt – Wohnen im Mythengarten» versteht sich als Fortführung städtebaulicher Muster, die vor Ort vorgefunden wurden.
So wurden zwei städtebauliche Themen aufgegriffen. Erstens die Bebauung entlang der Falllinie des Nietenbachs.
Das Gebäude schliesst die Überbauung entlang der natürlichen Barriere zum angrenzenden Freiraum ab. Das Gebäude reagiert durch Rücksprünge differenziert auf den Verlauf des Baches und folgt der Hanglage.
Das zweite Thema sind die in einer Wiese platzierten Punktbauten, die auf die Kleinteiligkeit des Einfamilienhausquartiers oberhalb der Parzelle Bezug nehmen. In ihrer Grösse und auch der Symmetrie stellen die Bauten einen Bezug zum Typus der Herrenhäuser her.
Alle Neubauten auf der Parzelle reagieren in der Höhenstaffelung auf die umliegenden Gebäude. Damit integrieren sie sich auch diesbezüglich und stellen eine ortsverträgliche Ergänzung dar. Die Neubauten sind so ausgerichtet, dass alle Bauten bestmöglich von den Aussichten profitieren. Die Wohnungen in den Mythenvillen weisen allesamt eine Orientierung in mindestens drei Himmelsrichtungen auf, während die Wohnungen im Haus am Bach mit Balkonen auf beiden Gebäudeseiten von frühmorgens bis zum Sonnenuntergang über besonnte Aussenbereiche mit unterschiedlichen Ausblicken verfügen.