Wohnhaus Distelbergstrasse

Am südlichen Stadtrand von Aarau endet das stark durchgrünte Wohngebiet mit einer kleinen Wohn- und Gewerbezone. An einer Strassenecke nahe der Ausfallstrasse wurde ein fünfge­schossiges Mehrfamilienhaus, mit einer Arztpraxis im ersten Obergeschoss errichtet. Das Gebäude überragt damit die benachbarten Einfamilienhäuser, setzt einen städte­baulichen Akzent und bildet den Auftakt zu den darauffolgenden Hochbauten. Durch seine Höhe hebt sich das kompakte Volumen von seinem Umfeld ab, in seiner auf den ersten Blick unspektakulären Erschei­nung fügt es sich passend in den Kontext ein.

Verschiedene Massnahmen modifizieren den flach ein­gedeckten, kubischen Baukörper. Zunächst ist die Ecke an der Strassenkreuzung abgeschrägt und weitet damit den Strassenraum – wie man dies von innerstädtischen Blockrändern her kennt. Des Weiteren ist der Baukörper an verschiedenen Ecken aufgeschnitten, und zwar diagonal gegenüberliegend am Erdgeschoss und entsprechend übers Kreuz am Attikageschoss. Dadurch werden auf Erdgeschossebene überdachte Hausein­gänge geschaffen und im obersten Geschoss zwei Dach­terrassen. Die horizontalen Bänder im Fassadenbild fallen sofort auf: Es handelt sich um vorgeblendete emaillierte Glasscheiben – wie sie an Bauten der Nach­kriegsmoderne oft verwendet wurden. Die Glasbänder verlaufen neben und zwischen den grossformatigen Fenstern und jeweils geschossweise abwechselnd um die Gebäudeecken. Dabei sind Emailgläser und Putzflächen im selben weisslichen Farbton gehalten und unterscheiden sich vor allem durch die Reflexion des Lichtes. So entsteht ein Spiel zwischen spiegelnden und lichtabsorbierenden Rechtecksflächen.

Alle Wohnungen sind um den mittigen Kern mit Treppe und Lift organisiert. Die Erdgeschosswohnung besitzt einen Zugang zum Garten, die Wohnung im zweiten Obergeschoss zu einer Loggia an der Südseite, und die obersten Terrassen gehören zur Attikawohnung.